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Gesetz der Rache - Kristen Simmons

Gesetz der Rache (Artikel 5, #2) - Kristen Simmons, Frauke Meier

Nachdem Ember und Chase bereits im letzten Band die Flucht vor dem FBR gelungen ist, gelten sie nun offiziell für tot und schließen sich jetzt dem Widerstand an. Derweil sorgt der sogenannte Sniper, ein Heckenschütze, der es auf Soldaten des FBR abgesehen hat, für Aufsehen. Nach ihm wird gefahndet und recht schnell wird klar, dass auch Ember verraten worden sein muss, denn auch ihr Gesicht landet auf dem Fahndungsplakat der meistgesuchten Verbrecher und schnell verbreitet sich das Gerücht, dass es sich bei Ember um den Sniper handelt. Nach ein Plan der Rebellen schief geht, befinden sich Ember, Chase und der Rest des Widerstandes wieder einmal auf der Flucht. Außerdem wollen sie zusammen mit Sean auch noch Rebecca retten, die sich immer noch in Gewahrsam der Moralmiliz befindet …

Jetzt wo ich an dieses Buch zurück denke und eine kurze Zusammenfassung des Buches schreibe, fällt mir erst auf, dass es in diesem Buch doch um ein wenig mehr ging als nur um die Flucht. Beim lesen habe ich allerdings genau diesen Eindruck gehabt. Das Tempo war enorm, selbst als Leser fühlte ich mich unglaublich gehetzt und konnte kaum zu Atem kommen. Normal finde ich ein solches Tempo ja gut, so kann ja kaum Langeweile aufkommen. In diesem Fall es mir aber doch ein wenig zu viel. Ich hätte mir ein wenig mehr Entwicklung gewünscht, aber irgendwie kam mir die Geschichte aus Sicht von Ember wirklich nur wie die reine und vor allem hoffnungslose Hetzerei vor.

Ich habe in diesem zweiten Band vor allem eine Charakterentwicklung vermisst. Ember fand ich im ersten Band noch sehr naiv und unbedarft mit wenig Selbstbewusstsein. Das hat sich erst gegen Ende des ersten Bands ein wenig geändert, erst da hat Ember ein wenig mehr an Selbstbewusstsein gewonnen. In diesem zweiten Band lernen wir jetzt eine gänzlich andere Ember vor. Sie ist hart, selbstbewusst und ganz und gar nicht mehr das naive kleine Mädchen aus dem ersten Band. Natürlich wäre eine solche Wesensänderung die logische Konsequenz aus all den Geschehnissen des ersten Bandes, aber ich hätte es viel schöner gefunden, wenn wir als Leser diesen Prozess, der ja normal nicht von jetzt auf gleich erfolgt, hätten miterleben können. So fand ich Ember in diesem Band zwar sympathischer als noch im letzten, aber für mich war es auch eine nicht wirklich erlebbare Charakterentwicklung. Chase hat mir im letzten Band sehr gefallen, aber jetzt hat er mich aktuell eigentlich überhaupt nicht mehr angesprochen. Ich fand seine Figur in “Artikel 5″ noch sehr facettenreich, hier leider aber nur noch sehr nichtssagend und blass.

Generell gab es mir einfach zu wenig Entwicklung seit dem ersten Band, ich hatte eher das Gefühl einen Abklatsch des ersten Bandes noch einmal mit zu verfolgen, denn auch dort drehte sich irgendwie alles um die Flucht, die gesellschaftlichen Strukturen, die Hintergründe und alles andere blieb mir wie bereits im ersten Band viel zu sehr auf der Strecke. Ich habe wirklich keine Ahnung wohin sich diese Reihe noch entwickeln will. Für den dritten Teil gibt es irgendwie auch keine weiteren Perspektiven als die weitere Flucht.

Insgesamt bin ich also von “Gesetz der Rache” nicht allzu überzeugt, auch wenn es sich recht flüssig lesen lässt und die Grundidee generell ja eigentlich toll ist. Da ich diesen Teil schwächer finde als den ersten, kann ich hierfür dann lediglich drei Sterne vergeben. Für mehr fehlte mir einfach komplett die Entwicklung.

Quelle: http://www.lilstar.de/?p=2090

The Legion 1: Der Kreis der Fünf – Kami Garcia

The Legion: Der Kreis der Fünf (Legion, #1) - Kami Garcia

Als Kennedy eines Tages nach Hause kommt und ihre Mutter tot auffindet, gerät ihre Welt aus den Fugen. Ihr Vater hat die Familie bereits vor vielen Jahren verlassen, zu ihrer Tante hat sie keinen Kontakt und so bleibt ihr nur der Weg ins Internat. Bevor es allerdings soweit kommt, wird Kennedy von einem Geist angegriffen. In letzter Sekunde wird sie von den Brüdern Jared und Lukas gerettet und kann nicht fassen, was die zwei ihr über sich und ihre Familie zu erzählen haben …

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Buch nur anhand des Covers, das mich so überhaupt nicht anspricht, nicht zur Hand genommen hätte. Ich hatte allerdings das Glück eine Vorab-Leseprobe zu bekommen in die ich auch direkt mal reingelesen hatte und überraschenderweise gar nicht mehr aus der Hand lesen konnte. Als ich dann zur letzten Seite der doch recht umfassenden Leseprobe kam, war ich doch sehr enttäuscht und da war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen musste! Als es dann gestern bei mir ankam, habe ich es dann auch direkt verschlungen.

Kennedy ist eine recht ruhiges Mädchen, geplagt von vielen Selbstzweifeln, und einem großen und eigentlich ziemlich coolem Talent, was sie aber natürlich gänzlich anders sieht, Kennedy hat nämlich eine fotografisches Gedächtnis und kann sich innerhalb von Sekunden ganze Seiten komplett merken, was sie natürlich zu einem Ass in der Schule macht. Von Tod ihrer Mutter ist sie natürlich erschüttert, verwindet ihn aber erstaunlich schnell und gut. Okay, vielleicht sollte man ihr zugute halten, dass ihr auch kaum Zeit dafür bleibt. Insgesamt halte ich Kennedy für keine wirklich außergewöhnliche Figur. Solche Mädchentypen gibt es halt schon in vielen anderen Büchern zu Hauf: an sich selbst völlig zu unrecht zweifelndes Mädchen, das es doch irgendwie voll drauf hat. Trotzdem sehe ich das gar nicht mal so unbedingt als Kritik, denn ich finde, dass die Autorin Kennedy trotzdem ziemlich gut dargestellt und entwickelt hat und irgendwie mochte ich sie ziemlich gerne. Ziemlich interessant und außergewöhnlich fand ich dafür die anderen Protagonisten, allen voran die ungleichen Zwillingsbrüder Jared und Lukas und ihren Konflikt, der ja immer mal wieder in diesem Band anklingt und ja auch ein wenig näher beleuchtet wird. Priest und Alara kommen zwar etwas zu kurz, aber bei den beiden hoffe ich, dass es im nächsten Band mehr Informationen zu ihren jeweiligen Geschichten geben wird. Über Alaras Unstimmigkeiten mit ihren Eltern wissen wir bereits aus diesem Band einiges, allerdings ohne, dass diese Thematik zu Ende geführt wurde.

Die Geschichte erinnerte mich immer ein wenig an Ghostbusters und Buffy, obwohl es unsere Protagonisten hier nicht mit Vampire zu tun bekommen, sondern mit Dämonen und Geisterscheinungen. Insgesamt stecken viele tolle Ideen drin und obwohl die Geschichte oberflächlich sehr einfach scheint, gibt es viele Zusammenhänge, die das ganze doch etwas komplexer gestalten. Ich bin sehr gespannt, inwieweit wir in den nächsten Bänden noch überrascht werden können. Die Stimmung ist durchgehend recht düster und gedrückt, das drohende Unheil also beinahe spürbar und allgegenwärtig. Der Himmel klart lediglich durch die paar kurzen leicht romantischen Szenen zwischen Kennedy und den Zwillingen mal kurz auf. Eine kleine Liebesgeschichte gibt es für Kennedy, die sich zunächst dagegen sträubt, da sie unter großen Verlustängsten leidet, also auch. Allerdings läuft diese nur so nebenbei ein wenig mit, dominiert die Geschichte also nicht.

Wie ich schon andeutete, fesselt die Geschichte wirklich von Beginn an! Ich klebte förmlich an den Seiten und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Das liegt vor allem auch an dem rasanten Tempo, mit dem die Story voran schreitet und an der flüssigen Sprache. Viel Zeit zum verschnaufen oder um die neuen Entwicklungen sacken zu lassen, gibt es nicht und das gilt sowohl für Kennedy als auch für den Leser. Kaum ist der eine Angriff überstanden, steht der nächste Geist oder die nächste Enthüllung schon wieder parat. Die Kapitel sind dabei immer recht kurz und mit richtigen Kapitelüberschriften versehen, was mir sehr gut gefallen hat. Generell hat das Buch auch nur knapp 330 Seiten, so dass man leider schon ziemlich bald am Ende angekommen ist.

Insgesamt bin ich also sehr angetan und ziemlich enttäuscht, dass ich das Buch schon so schnell beenden konnte. Der Erscheinungstermin ist gerade erst gewesen und nun fiebere ich schon dem nächsten Band entgegen. Also, wenn das nicht für sich spricht … ;)

Quelle: http://www.lilstar.de/?p=2075

Breathe 1: Gefangen unter Glas – Sarah Crossan

Breathe - Gefangen unter Glas  - Sarah Crossan, Birgit Niehaus

Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Nach dem Switch ist Sauerstoff kostbar geworden, Pflanzen und Tiere existieren so gut wie gar nicht mehr, ebenso wie über 95 % der Menschheit. Um zu überleben leben die Menschen unter einer Kuppel und sind auf künstlichen Sauerstoff angewiesen den BREATHE verkauft. Alina ist eine sogenannte Ratte. Sie gehört der Rebellion an und kämpft gegen die Unterdrückung von BREATHE. Bea ist eine Second. Ein Mensch zweiter Klasse, der um ihren Sauerstoff bangen muss und nur wenig Chancen auf ein gutes Leben hat. Quinn ist ein Premium und führt als Sohn eines hohen Tieres bei BREATHE ein sorgloses Leben. Zumindest bis Quinn und Bea während eines gemeinsamen Ausflugs auf Alina stoßen und durch sie mit der Rebellion in Kontakt kommen und die Wahrheit über das Leben in der Kuppel unter der Herrschaft von BREATHE bekommen…

Eine weitere dystopische Geschichte, zu der ich erst einmal lediglich aufgrund des Covers gegriffen hatte, das mir vor allem durch seine interessante Farbgebung sehr gefiel. Die Thematik fand ich zwar interessant, denn eine Welt in der es keinen Sauerstoff mehr gibt, muss ja doch irgendwie gut durchdacht sein, aber überzeugt hat mich doch schlussendlich dieses Cover. Glücklicherweise, denn hier wäre mir sonst wirklich etwas entgangen.

Die Sprache ist einfach und flüssig zu lesen, ohne langweilig zu wirken. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die die Geschichte gliedern. Erzählt wird diese aus der Sicht der drei Protagonisten Alina, Bea und Quinn. Glücklicherweise gab es hier keine große Dreiecks-Liebesgeschichte, wie ich es zunächst befürchtete. Es geht zwar auch um eine Liebesgeschichte, aber diese entwickelt sich eher zart und langsam und am Rande, wenn auch unaufhaltsam. Es geht doch viel mehr um Freundschaft, Loyalität, um Gerechtigkeit und Moral.

Die drei Hauptfiguren waren wir tatsächlich allesamt sympathisch, hier hat die Autorin Sarah Crossan gute Arbeit geleistet. Vor allem Bea mochte ich sehr, sie ist einfach ein sehr guter und intelligenter Mensch, der ehrlich zu sich selbst ist. Alina ging mir ab und an zwar auf die Nerven mit ihrer aufgesetzten Härte, aber für ihre Aufgabe innerhalb der Rebellion ist diese tatsächlich unerlässlich gewesen. Quinn ist zum Teil als jemand, der immer alles hatte und nie verzichten musste, herrlich naiv gewesen. Trotzdem ist auch er sehr sympathisch und nett und sehr loyal seinen Freunden gegenüber. Auch alle anderen Figuren haben mir gut gefallen, vor allem auch die Gegenspieler, denn niemand ist hier wirklich so einfach schwarz oder weiß, so einfach macht es uns die Autorin hier nicht.

Das Setting fand ich äußerst interessant. Eine Welt ohne Sauerstoff ist schon erschreckend und wahrscheinlich auch eher unrealistisch, auch wenn wir heute ja bereits nicht mehr viel auf unsere Umwelt geben, wie man an unserem Umgang mit eben jener ja merkt. Ein wenig Gesellschafts- und auch Sozialkritik schwingt hier also ebenso mit. Ich fand das Buch vom Anfang bis zum Ende sehr spannend. Durch viele unvorhersehbare und überraschende Wendungen wurde es nie langweilig und wirkte auch trotz des Settings eher realistisch, gerade was die Handlungen der Protagonisten angeht.

Obwohl es derzeit ja viele solcher Jugendbücher gibt, ist dieses hier wirklich sehr lesenswert. Mir hat “Breathe” wirklich sehr gefallen und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil (Breathe – Flucht nach Sequoia), der ebenfalls schon in Kürze erscheinen wird. Glücklicherweise, denn der Cliffhanger zum Ende dieses ersten Teils macht wirklich total Lust auf mehr …

 

Quelle: http://www.lilstar.de/?p=2059

Kein Augenblick zu früh – Sarah Alderson

Kein Augenblick zu früh  - Sarah Alderson

Alex und Lila haben die Flucht vor der Einheit geschafft und sind nach Mexiko geflüchtet. Ihren Bruder musste Lila schweren Herzens und dazu noch schwer verletzt zurück lassen. Zusammen mit Demos und den anderen Psy, die ebenso wie sie übernatürliche Fähigkeiten haben, schmieden sie Pläne, wie sie nicht nur Lilas Mutter und Jack befreien, sondern die Einheit auch direkt zerschlagen können…

Der zweite Teil schließt fast nahtlos an den ersten Teil an, Lila und Alex befinden sich immer noch auf der Flucht und wissen nicht recht wie genau es weiter geht. Zudem haben sie auch keine Ahnung wie es mittlerweile um Jack steht. Die Figur der Lila ist inzwischen ziemlich gefestigt und viel selbstbewusster als noch im ersten Teil und damit auch weniger nervig. Trotzdem merkt man ihr an, dass sie noch recht jung ist, speziell im Umgang mit Alex, der nun auch offiziell ihr Freund ist. Das ist aber auch gut so, denn alles andere wäre eher unglaubwürdig gewesen. Schön fand ich auch, dass Lilas Vater auftauchte, das fand ich in Anbetracht der Umstände einfach sehr passend. Schade fand ich leider, dass die Konfrontation zwischen ihm und Demos doch eher schwach ausfiel, hier hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht, aber gut, immerhin lag die Perspektive ja immer auf Lila als Hauptfigur. Auch die anderen Figuren haben mir recht gut gefallen, lediglich Ambers Zerrissenheit hätte ich mir noch konsequenter umgesetzt gewünscht.

Die Ereignisse in diesem Band spitzen sich sehr rasant zu. Es gibt viele kleine Höhepunkte, so dass es nicht langweilig wird. Durch die vielen überraschenden Wendungen bleibt es spannend und teils auch recht unvorhersehbar. Mir persönlich hat gerade diese Unvorhersehbarkeit gut gefallen, so bleib es einfach interessant.

Zum Ende der eigentlich Geschichte gibt es übrigens noch ein kleines Goodie, nämlich noch einmal ein Rückblick auf die Begegnung von Alex und Lila nach so vielen Jahren aus der Sicht von Alex. So richtig herausbekommen habe ich nicht, ob es einen weiteren Teil geben wird. Mit diesem Band könnte die Reihe zumindest als abgeschlossen angesehen werden, Raum für eine Fortsetzung gäbe es allerdings schon noch. Auf jeden Fall sind bislang im Original bereits zwei kurze Geschichten als e-Books erschienen. Einmal “Lila Shortcuts” mit fünf kurzen Geschichten und einmal “Tormenting Lila”, was ca. 8 Wochen nach dem Ende von “Kein Augenblick zu früh” spielt und schon in das nächste Werk der Autorin “The Sound” einführen wird.

Insgesamt kann ich diesen zweiten Band also auch gerne weiter empfehlen, obwohl ich ihn als ein wenig schwächer einstufen wurde als bereits den ersten Band, aber dieser für zumindest für mich auch eine absolute Überraschung. Vier sehr gute Sterne auf jeden Fall für “Kein Augenblick zu früh”.

Quelle: http://www.lilstar.de/?p=2065

Silo - Hugh Howey

Mit diesem Science Fiction-Roman hat Autor Hugh Howey einen Überraschungserfolg gelandet. Zunächst erschien “Silo” aufgeteilt in fünf eBooks, bis die Downloadzahlen schließlich überzeugten und es dann als Gesamtausgabe verlegt wurde. Mittlerweile wurden sogar schon die Filmrechte verkauft.

Seit Jahrzehnten wohnen die Menschen schon in größtenteils unterirdisch gelegenen, riesigen Silos, abgeschnitten von der Außenwelt. Wer raus geht stirbt, denn die Erde ist verseucht. Wer gegen die Regeln des Silos verstößt, der geht raus und führt die Reinigung durch. Warum das alles so ist, weiß niemand so genau, die Regeln werden nicht hinterfragt. Nur alle paar Jahre, ungefähr einmal pro Generation, rebelliert eine Handvoll Menschen gegen die Unterdrückung in den Silos und die merkwürdigen Regeln…

Optisch fand ich das Buch bereits ganz ansprechend. Der Umschlag ist düster und mysteriös gestaltet. Das Motiv zeigt eine Wendeltreppe, wie die des Silos: beinahe unendlich lang und beängstigend. Der Schnitt dagegen strahlt im leuchtenden gelb. Das Buch besteht aus 82 meist sehr kurze Kapitel, die in fünf große Abschnitte unterteilt sind. Erzählt wird die Handlung aus Sicht der Protagonisten.

Das Buch fängt recht ruhig an. Holstons Geschichte im ersten Abschnitt fesselt zwar und man will wissen, was dahinter steckt, aber so richtig Spannung kommt noch nicht auf. Auch im zweiten Abschnitt, geht es noch sehr gemächlich zu und ich hatte den Eindruck, dass ich hauptsächlich über den Ab- und Aufstieg im Silo lesen würde und zwar wortwörtlich, aber die erwartete Spannung war auch da noch nicht wirklich in Sicht. Erst ab dem dritten Abschnitt konnte mich die Geschichte dann so richtig fesseln und erst ab da habe ich das Buch dann auch kaum zur Seite legen können. Für die ersten zwei Abschnitte habe ich doppelt so lange benötigt wie für den gesamten Rest.

Bei den Protagonisten war ich anfangs sehr erstaunt, dass Howey es wirklich wagte, einen nach den anderen erst einmal sterben zu lassen. Hatte ich mich erst einmal an eine Figur gewöhnt, so war sie sicherlich kurze Zeit später nicht mehr dabei. Generell fand ich, dass der Autor es hier geschafft hat, seine Figuren wirklich gut und glaubhaft darzustellen. Es gibt die wirklich sympathischen Figuren ebenso, wie diejenigen, die man leidenschaftlich verachten kann. Und es gibt natürlich auch welche, bei denen man sich noch nicht so sicher ist, welche Position sie nun einnehmen werden. Die Figurenzeichnungen fand ich demnach sehr gelungen in diesem Buch.

Die gesamte Idee des Buches war großartig und bis auf die fehlende Spannung zu Beginn auch gut umgesetzt. Die Geschichte endet nicht mit einem bösen Cliffhanger, ist soweit auch abgeschlossen, lässt aber auch definitiv Luft für eine Fortsetzung. Mir hat dieses Buch insgesamt sehr gut gefallen, trotz der erwähnten Schwächen in der Spannung, für die ich einen Punkt abziehe. Ansonsten ein toller Science Fiction-Roman!

Quelle: http://www.lilstar.de/?p=1312

Dieses Buch hat nahezu alles, was will man mehr?

Mystic City. Das gefangene Herz - Theo Lawrence

Mit "Mystic City" hat Theo Lawrence hier sein Debüt gegeben, welches von
Liebesgeschichten wie "Romeo und Julia" ebenso inspiriert wurde, wie von seinem
Trip nach Venedig.
Die Geschichte spielt im Big Apple, im New York einer
fernen Zukunft. Die Welt ist durch die Polschmelzen zum größten Teil
überschwemmt und das Klima insgesamt recht heiß geworden. Hoch oben, wo es sich
aushalten lässt, wohnen die Reichen, diejenigen, die Einfluss haben. Unten in
der Tiefe leben die Armen und die Mystiker. Mystiker, das sind Menschen, die
über magische Fähigkeiten verfügen. Dabei hat jeder Mystiker andere Begabungen.
Manche können Heilen, andere Elemente beeinflussen, die einen haben wirklich
nützliche und gefährliche Fähigkeiten, andere recht unnütze. Die Mystiker werden
von der Regierung verfolgt und unterdrückt und müssen zwei Mal im Jahr ihre
Energien abschöpfen lassen.
Aria Rose ist die Tochter eines der angesehensten
Politiker der Stadt. Zu Beginn der Geschichte hat sie nach übermäßigen
Drogenkonsum ihr Gedächtnis verloren und kann sich nicht einmal an ihren
Verlobten Thomas erinnern. Trotzdem werden die Hochzeitspläne nicht auf Eis
gelegt. Aria soll heiraten, obwohl sie sich an nichts erinnern kann. Thomas ist
der Sohn eines ebenso wichtigen Politikers wie Arias Vater einer ist und
ursprünglich waren ihre Familien verfeindet. Durch Arias und Thomas Verbindung
wollten sie jetzt allerdings zusammen gegen die Wahlkandidatin der Mystiker
antreten, die in diesem Jahr tatsächliche Siegeschancen hätte ...

Von
"Mystic City" bin ich schwer begeistert. Für mich eine tatsächliche
Überraschung, wo dies doch mein erstes Buch aus dem Ravensburger Verlag ist. Und
dann gleich so eine große Nummer!

Das Cover ist zwar sehr schön, aber
irgendwie auch recht unscheinbar was die Farbgestaltung angeht. Im Bezug zur
Geschichte ist das Cover, welches übrigens von der Originalausgabe übernommen
wurde, recht neutral gehalten: es verrät einfach nicht worauf man sich einlässt,
was ja eigentlich auch nicht schlecht ist.

Als Leser wird man direkt zu
Beginn einfach in die Handlung hinein geschubst, ohne große Einleitung, man ist
sofort mitten im Geschehen. So hatte ich zunächst ein wenig Schwierigkeiten die
ganzen Verhältnisse und Lebensbedingungen zu begreifen, die in dieser Stadt
herrschen. Die Horste (oben) vs. die Tiefen (unten) - ein interessantes Szenario
und eine beeindruckende Kulisse die der Autor hier erschaffen hat. Und
tatsächlich erinnert das ganze ein wenig an Venedig. Je mehr Einzelheiten ich
erfahren habe, umso öfter musste ich meine Vorstellung dieser entworfenen Stadt
in meinem Kopf revidieren, bis zum Schluss ein tolles eigenes Bild von Mystic
City gemacht hatte. Theo Lawrence hat es wirklich drauf diese Stimmungen zu
transportieren.

Schön fand ich, dass man als Leser auch von Anfang an
erst einmal ebenso dumm da stand wie Aria selbst, denn diese hat ja ihre
Erinnerungen verloren. Stück für Stück wird dieses Puzzle schließlich zusammen
gesetzt. Zugegeben war die Handlung ein wenig vorhersehbar. Ich hatte jedenfalls
schon lange bevor Aria in der Geschichte dahinter kam, eine Ahnung was hinter
diesem Gedächtnisschwund steckte und lag damit auch richtig. In diesem Fall hat
es mich allerdings überhaupt nicht gestört, dass ich recht schnell wusste worauf
das alles hinaus laufen würde, denn Aria als Figur war mir sehr sympathisch und
wirkte auf mich sehr authentisch, so dass es einfach viel Spaß machte
mitzuerleben, wie sie selbst die Hintergründe erfährt und darauf
reagiert.

Besonders gefallen hat mir in diesem Buch die mystischen
Elemente. Das hat dieses dystopische Genre meiner Ansicht nach ein wenig
aufgepeppt und frischen Wind reingebracht. Außerdem war auch sonst vieles drin:
politische und gesellschaftskritische Hintergründe, eine Liebesgeschichte,
Spannung, glaubhafte Figuren. Was will man mehr? Mir hat dieses Erstlingswerk
von Theo Lawrence jedenfalls sehr, sehr gut gefallen.

Leider wird es noch
mindestens bis zum Frühjahr 2014 dauern, bis man die Fortsetzung lesen kann,
denn erst dann erscheint der zweite Teil in der Originalfassung. Wann die
deutsche Ausgabe erscheint steht noch nicht fest.

Ich würde hier 4,5
Sterne mit Tendenz zum fünften vergeben, die ich so auf fünf aufrunde! Volle
Sternzahl also!

Quelle: http://lilstarnic.wordpress.com/2013/06/27/mystic-city-1-das-gefangene-herz-theo-lawrence

Eine neue, recht spannende und abwechslungsreiche dystopische Geschichte!

Wild - Lena Klassen

Pi lebt in einer fernen Zukunft, in der die Welt nicht mehr so ist wie wir sie kennen und alle Menschen streng kontrolliert werden. Große Gefühle gibt es nicht mehr, dafür sorgt die Glücksdroge, die jedem Menschen einmal in der Woche gespritzt wird und jeden einfach nur glücklich sein lässt. Leider nicht nur glücklich, sondern auch gleichgültig und starr. Als eines Tages die Dosis Glück nicht funktioniert, erwachen Pi, Lucky und noch zwei weitere Mitschüler aus ihrer Starre, fühlen und denken plötzlich. Aus Angst, man könnte sie in die Wildnis verbannen, wohin all die Verrückten, Kranken und Straftäter befördert werden, versuchen sie sich nichts anmerken zu lassen. Nach und nach begreifen sie allerdings, dass sie ihre neu entdeckten Gefühle nicht mehr missen wollen und suchen verzweifelt einen Weg in die Freiheit, in die Wildnis …


Ich bin auf dieses Buch durch sein wirklich schönes Cover aufmerksam geworden. Der Titel hat mich zwar nicht so sehr angesprochen, aber zusammen mit der Inhaltsangabe und dem Cover wurde ich dann doch neugierig. Zugegeben, bis ca. zur Mitte des Buches fand ich das Cover noch unpassend, ging es doch um eine neu erschaffene Welt in der Zukunft, in der es kaum Gefühle gibt, schon gar keine wilden und unzähmbaren, und auch nichts was auf eine Wildnis hindeuten könnte. Selbst Pflanzen gibt es kaum. Ich war also gespannt, wo mich dieses Buch noch hinführen würde. Nach Beendigung des Buches ist aber klar, dass das Cover doch passend ist und viel Bezug zum Buch hat, ebenso der Titel.


Lena Klassen hat hier auf über 380 Seiten, verteilt auf 38. Kapitel, eine schöne Dystopie geschrieben, die mich in Grundzügen ein wenig an die Armor-Trilogie von Lauren Oliver erinnert hat. Auch in “Wild” geht es ja um das Thema Liebe, ein Gefühl, das unterdrückt wird. Wirklich vergleichen kann man diese Bücher trotzdem nicht, auch wenn mir beide sehr gut gefallen haben.


Pi war mir als Figur zunächst ein wenig unsympathisch und fand sie ziemlich dumm und mich gefragt, warum man eine Hauptfigur so doof charakterisiert. Das wurde dann klar, als Pi nicht mehr unter dem Einfluss der Droge stand und ihr Verhalten sich änderte. Von da an mochte ich Peas, wie Pi eigentlich heißt, sehr gerne leiden, sie war mir zum Ende des Buches hin richtig ans Herz gewachsen. Ihre beste Freundin Moon hingegen war mir von Anfang an etwas suspekt. Generell fand ich alle Figuren aber sehr interessant, vor allem auch Pis Vater, zu dem ich mir eigentlich noch mehr Information gewünscht hätte. Vielleicht kommt dies ja noch in einem zweiten Teil. Womit wir beim Ende wären …


Das Ende des Buches hat mich dann doch etwas überrascht. Die gesamte Handlung war zwar nicht absolut vorhersehbar, sondern ziemlich spannend und abwechslungsreich, aber trotzdem bewegte sich irgendwie alles noch im Rahmen des zu erwartenden. Das Ende hingegen habe ich so nicht kommen sehen und war doch ziemlich überrascht, ohne jetzt zu viel zu verraten. Ich würde mir sehr wünschen, dass es hierzu schon bald einen zweiten Teil gibt, das muss einfach sein.

Insgesamt hat mir “Wild” also sehr gut gefallen! Die Autorin hat hier eine neue, recht spannende und abwechslungsreiche dystopische Geschichte geschrieben, die mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Volle Sternzahl für diesen nicht nur optisch schönen Roman!

Quelle: http://lilstarnic.wordpress.com/2013/05/22/wild-lena-klassen

Eine rasante und actionreiche Geschichte!

Der Fluch des Denver Kristoff   - Chris Columbus, Ned Vizzini, Anke Knefel

Nach einem beruflichen Rückschlag versucht Papa Walker mit seiner Familie einen Neuanfang und kauft das alte, prächtige Haus des Autors Denver Kristoff, in das die gesamte Familie zieht. Bereits am ersten Abend bekommen sie jedoch Besuch von der Windfurie, die sich an den Walkers rächen will und die Kinder Eleanor, Cordelia und Brendan mit samt den Haus in eine erfundene Welt verfrachtet, die den Büchern Denver Kristoffs nachempfunden ist und in der die Geschwister rasante Abenteuer erleben und auf der Suche nach einem magischen Buch auch den Weg zurück nach Hause und zu ihren Eltern suchen…

 

Nachdem Chris Columbus bereits mit zahlreichen Filmen wie Harry Potter, Percy Jackson, Gremlins etc. überzeugen konnte, versucht er sich nun auch als Buchautor. An seiner Seite Ned Vizzini, der bereits einige Jugendbücher geschrieben hat.

 

In 76 recht kurzen Kapiteln haben die Autoren hier eine wirklich tempo- und actionreiche Geschichte rund um die Geschwister Walker geschrieben. Die rasante Story hat mich doch sehr an einen Film erinnert und ich finde schon, dass man bei diesem Buch absolut merkt, dass hier mit Chris Columbus ein erfahrener Filmemacher seine Hand im Spiel, bzw. an der Feder hatte. Die viele Action, die Handlung und die Schauplätze erinnerten mich ein wenig an die Filme “Jumanji” und “Zathura”. Ich denke, mit diesem Geschichten kann man dieses Buch vergleichen, diesen Vergleich haben ja bereits andere Leser vor mir gezogen, und sollte dieses Buch je verfilmt werden, dann würde ich mir den Film in ebenjenem Stil vorstellen.

 

Ein wenig irritiert mich jetzt im nachhinein der Titel “House of Secrets” ein wenig, denn das Haus an sich war ja jetzt eigentlich gar nicht mal soooo geheimnisvoll. Fand ich zumindest. Eher der bisherige Besitzer. Aber ich denke, dass da in der Fortsetzung noch etwas nachkommen wird, davon gehe ich jedenfalls ganz stark aus.

 

Die drei Geschwister, die gleichermaßen die Hauptfiguren in diesem Buch sind, werden natürlich allesamt unterschiedlich charakterisiert, gemein haben sie alle ihren Mut und ihren Zusammenhalt. Das macht Spaß zu lesen und wer selbst Geschwister hat, kann sich in den Zwistigkeiten zwischen Eleanor, Brendan und Cordelia sicherlich wieder finden.

 

Ich bin als erwachsene Leserin jetzt sicherlich nicht die Hauptzielgruppe, muss aber dennoch anmerken, dass ich die Altersempfehlung ein wenig kritisch sehe. Das Buch ist jetzt zwar nicht übermäßig brutal, aber für elfjährige vielleicht doch ein wenig heftig. Hier würde ich empfehlen, dass Eltern die Bücher vielleicht vor oder mit ihren Kindern lesen und dann entscheiden, ob ihr Kind schon soweit ist.

 

Spannend ist das Buch auf jeden Fall und kindgerecht geschrieben ebenfalls. Für Kinder in dieser Altersklasse auf jeden Fall eine schöne und kurzweilige Lektüre. Ich geben diesem Buch vier von fünf Sterne!

Quelle: http://lilstarnic.wordpress.com/2013/05/18/house-of-secrets-1-der-fluch-des-denver-kristoff-chris-columbus-ned-vizzini